Update 6.03.2012
Liebe Frau von Bihl,
heute kommt ein neuer Bericht von Freddie, der uns in den letzten Wochen so einige Nerven gekostet hat. Aber lesen sie selbst.
Herzliche Grüße und trotz aller Hürden immer noch besten Dank, dass Sie uns dieses Kerlchen anvertraut haben.
Susanne Boldt:
Freddies Zeit
Am 1. März 2012 war ich vier Monate in meiner neuen Heimat. Und auch seit meinem letzten Tagebucheintrag Mitte Januar hat sich vieles ereignet.
Bei meinen Mamis war die pure Verzweiflung angesagt. Wir sind von einem Hundeladen in den anderen gerannt um für mich ein ausbruchsicheres Geschirr zu kaufen. Doch immer wieder habe ich es geschafft und bin entwischt. Immer mit Blick auf meine beiden Erzieher habe ich sie so ein bis zwei Stunden durch mein Viertel gehetzt ohne von ihnen erwischt zu werden. Natürlich wurde ich danach geschimpft, aber meistens waren sie froh mich wieder zu haben. Einmal bin ich fast vor ein Auto gelaufen, dann habe ich gnadenlos Vögel gejagt und mich ordentlich in fremden Gärten umgesehen. Abgekämpft sind wir dann alle nach Hause.
Seit 2 Wochen ist jetzt für mich Hundeschule angesagt. Es gibt dort viele lustige Spielkameraden, aber nur in den ersten 10 Minuten. Dann hat die Lehrerin das Sagen und Mami und ich müssen die Anweisungen befolgen. Viel lieber würde ich den anderen beibringen, wie man aus seinem Hundegeschirr kommt und wo und wie man dann toll verstecken spielen kann. Sicher ergibt sich dafür noch eine Möglichkeit. Die Begrenzung des Geländes habe ich schon etwas untersucht, aber noch nicht den Fluchtweg gefunden. Die Lehrerin hat gleich gemerkt, dass ich viel Temperament habe und den Schalk im Nacken. Für mich dürfen nur ganz klare Anweisungen gelten, die ich absolut zu befolgen habe.
Um so mehr freue ich mich auf meinen täglichen Spaziergang am Strand. Dort darf ich immer noch frei laufen und durch die Dünen jagen. Das macht mir Spaß. Einen weiteren Ball habe ich in der Ostsee versenkt und diesmal ist Mama Sanne hinterher. Das hat sie gebüßt. Während sie ohne Socken und Schuhe ins Wasser ist, habe ich einen Schuh zum Wasser geschleppt. Ob sie in dem Moment überfordert war? Jedenfalls durfte das dumme Wasser den Ball behalten und Mama Sanne hat ihren Schuh gerettet. Mist! Das hatte ich mir anders vorgestellt.
Besuch habe ich manchmal auch. Dann kommt meine beste Freundin Clara. Allerdings darf ich sie nicht beißen, dabei hat sie so eine schöne Speckfalte. Jeder bekommt dann eine Beißstange, dennoch ist viel schöner wenn wir uns um eine streiten und sie uns gegenseitig abjagen. Meistens geht es unentschieden aus. Aber wenn ich nicht aufpasse nimmt Clara sie mit nach Hause. Stolz trägt sie ihre Trophäe an mir vorbei. Dann weine ich natürlich. Das bringt Trost von den Mamis und ein neues Leckerli für mich.
So, nun werde ich mal schauen, was ich in den nächsten Wochen anstellen kann.
Bis zum nächsten Mal an alle liebe Grüße
Euer Freddie
Mit den Mamis Sanne und Caren
Liebe Frau von Bihl,
die ersten Tage mit Freddie waren sehr turbulent und von den Nächten und dem frühen Aufstehen will ich gar nicht reden. Hier in Deutschland ist ein echtes Energiebündel angekommen.
Am Dienstag hat er sehr gefremdelt, was natürlich ganz normal ist. Das Futter wollte nicht schmecken, die Leckerlis blieben liegen, das Spielzeug fand keine Beachtung. Dafür gab es die ein oder andere Überschwemmung.
Am Mittwoch ging es dann zum Tierarzt und hier hat er sich ausgesprochen gut benommen und somit einen guten Eindruck hinterlassen. Am Nachmittag war dann der erste Spaziergang am Strand und ich konnte mich davon überzeugen, was ein Geschwindigkeitsrausch ist. Freddie war in seinem Element und liebt hier vor allem die Dünen. Es macht Freude sich darin zu verstecken.
Am Donnerstag ging es erneut zum Strand und hier hat er dann seine Leine zerlegt, aber gründlich. Am Nachmittag waren wir zur Chorprobe, da ich als Sopranistin für unsere Weihnachtsaufführung übe. Versehen mit einem Rinderohr klappte es wunderbar. Freddie mag Musik, es stört ihn weder mein Gesang noch das Klavierspiel der Kantorin.
Freddie liebt es mit dem Auto zum Strand zu fahren und läd von sich aus schon sein Spielzeug, einen roten Beißring, mit ein. Danach ist es wunderschön, wenn er angekuschelt einschläft und auch mal schnarcht.
Heute war er mit zum Gottesdienst und die Besucher haben sich sehr gefreut. Selbst die Orgel mit meinem Gesang hat ihn nicht sonderlich in Aufregung versetzt, aber danach wollte er wieder sein Recht haben auf Aufmerksamkeit.
Anbei sende ich Ihnen einige Bilder von Freddie von einem unserer Strandspaziergänge und hoffe, dass sie Ihnen Freude bereiten.
Herzliche Grüße
Susanne Boldt